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Eine der größten Herausforderungen bei Heimkinoanlagen besteht darin, herauszufinden, wo Sie den Subwoofer aufstellen, sodass er optimal im Verhältnis zu den übrigen Komponenten Ihres Audiosystems steht. Viele Heimkino-Fans positionieren ihren Subwoofer in einer der vorderen Ecken des Raums. Dies ist eine ausgezeichnete Wahl, da die Wände Begrenzungen schaffen, die den Bass verstärken und die tiefen Töne in die richtige Richtung lenken. Doch jeder Raum ist einzigartig, und die optimale Platzierung eines Subwoofers erfordert genaueste Überlegung. Hier erfahren Sie, wie Sie den perfekten Standort für einen Subwoofer finden.
Zunächst einmal ist es hilfreich, die wissenschaftlichen Grundlagen des Klangs zu verstehen. Während Lichtwellen elektromagnetisch sind und sich schnell durch den leeren Raum (sogar in einem Vakuum) bewegen können, sind Schallwellen mechanisch und bewegen sich durch ein Medium wie Luft oder Möbel. Deshalb vibriert der Fernsehtisch, wenn man die Lautstärke aufdreht.
Bei der Klangqualität kommt es darauf an, Töne möglichst authentisch wiederzugeben. Während einige Lautsprecher sämtliche Töne in einer kompakten Form bereitstellen, vergeben andere spezialisierte Funktionen. In der Audiowiedergabe sind Subwoofer auf tieffrequente Töne spezialisiert. Sie widmen sich den dröhnenden Bässen eines Songs, dem grollenden Donner eines Filmsoundtracks und all den tiefen Tönen, die dem Hörerlebnis erst die nötige Tiefe verleihen. Ein vollwertiges Audiosystem ermöglicht es dem Nutzer, den Bass buchstäblich zu fühlen. Die Vibration der tiefen Töne sorgt für ein vollendetes Hörerlebnis.
Die Herausforderung bei tiefen Tönen liegt in der Physik. Hohe Töne verfügen über kürzere Wellenlängen und tiefe Töne über längere Wellenlängen. Deshalb ist es besonders wichtig, dem Subwoofer zusätzliche Aufmerksamkeit zu schenken. Bei niedrigen Schallwellen können Ausmaße erreicht werden, die mit der Größe Ihres Raumes korrespondieren. Dadurch werde Stellen ohne Bass erzeugt – „tote Winkel“ quasi.
Wo Sie Ihren Subwoofer aufstellen hat wesentlichen Einfluss auf die Klangqualität. Forschende der Technischen Universität Delft untersuchten deshalb, wo genau ein Subwoofer aufgestellt werden muss, um ein optimales Hörerlebnis zu erzielen. Sie erklären, dass, wenn eine Wellenlänge mit den Dimensionen eines Raums übereinstimmt, Resonanzen, so genannte „Raummodi“, auftreten, die eine ungleichmäßige Klangqualität verursachen. Die Forschenden gehen auch auf ein Phänomen ein, das als Diffraktion bezeichnet wird und bei dem sich der Schall um Ecken und Objekte herum bewegt, insbesondere bei niedrigen Wellenlängen. Kurz gesagt, die optimale Platzierung Ihres Subwoofers ist eine Wissenschaft für sich.
Auch ungeübte Nutzer können diese Theorie bestätigen, wenn sie sich im Raum bewegen und auf die tiefsten Töne der Tonspur achten. Häufig kommt es zu überraschenden Veränderungen bei einem Sitzplatz in der Mitte der Couch und einem seitlich platzierten Stuhl.
Die Forschenden haben mit Hilfe von Computersimulationen den idealen Standort für einen Subwoofer in einem virtuellen Raum gefunden. In ihrem Fall war der beste Platz links neben dem Fernseher. Doch während die wissenschaftliche Untersuchung der Reflexionen und der Diffraktion den perfekten Ort in einem virtuellen Raum bestimmen kann, ist die Wirklichkeit deutlich komplizierter. Jeder Raum ist anders. Die Dimensionen, die Möbel, die Einrichtung und die Beschaffenheit der Wände verändern die Klangwahrnehmung in einem bestimmten Raum. Rauhfaserdecken, Fliesenböden und Marmortische haben einen erheblichen Einfluss darauf, wie Schallwellen absorbiert und zurückgeworfen werden. Selbst dieselben Möbel in einer anderen Anordnung können die Art und Weise, wie Menschen Töne hören, verändern.
Bei der Frage, wo Sie einen Subwoofer aufstellen sollen, gibt es keine eindeutige Antwort. Die Positionierung in einer Ecke ist zwar ein guter Ausgangspunkt, doch die Raummaße, Möbel und sogar dekorative Akzente können die Akustik beeinflussen. Wenn Sie Ihr Home-Cinema-System erstmalig einrichten oder die Basswiedergabe in einem bestehenden System verbessern möchten, empfiehlt es sich, die Lautsprecher zu verschieben, um die Klangqualität zu optimieren. Doch die genaue Festlegung, wo der Subwoofer platziert werden soll, kann sich als schwierig erweisen.
Eine beliebte Methode, um den besten Platz zu finden, ist das sogenannte „Subwoofer Crawl“. Da sich der Schall in beide Richtungen bewegt, müssen die Hörposition und das Audiogerät entsprechend angepasst werden, um die ideale Position zu finden. So gehen Sie vor:
2. Spielen Sie einen Song mit vielen tiefen Tönen, beispielsweise einen Hip-Hop-Song mit einer starken Basslinie.
3. Bewegen Sie sich im Raum und suchen Sie die Stellen, an denen der Bass am besten klingt. (Verwenden Sie Klebestreifen, Kissen oder andere geeignete Gegenstände, die verfügbar sind)
Subwoofer werden normalerweise nicht als eigenständige Lautsprecher verwendet. Vielmehr verbessern sie das Gesamterlebnis, das durch das Hauptsystem der Lautsprecher erzeugt wird. Wenn das Klangbild aufgrund begrenzter Bassfrequenzen zu flach ist, ist ein Subwoofer die beste Lösung. Doch nicht alle Audiogeräte sind mit allen Subwoofern kompatibel, daher ist es wichtig, die richtige Kombination zu finden. Ein erstklassiger Subwoofer kann einen leistungsschwachen Lautsprecher nicht aufwiegen, doch er kann das Klangerlebnis intensivieren – vor allem in Kombination mit einem hochwertigen Audiosystem.
Externe Lautsprecher wie Center-Channel-Lautsprecher, Surround-Sound-Lautsprecher und Soundbars dienen der Verbesserung des Hörerlebnisses. Indem Sie Ihre Lautsprecher mit Subwoofern kombinieren, können Sie es jedoch auf die nächste Stufe bringen. Erst die Kombination ermöglicht es Nutzern, die Vibrationen zu spüren und tiefe Töne auf eine dramatischere und ganzheitlichere Weise zu hören. Für viele Gelegenheitshörer ist der Einsatz einer Soundbar und eines Subwoofers im Heimkino genau das Richtige. Doch in manchen Räumen entstehen dennoch tote Winkel, in denen die tiefen Bässe nicht ankommen oder durch stehende Wellen gedämpft werden, sobald sich zwei Wellen in entgegengesetzte Richtungen bewegen.
In diesem Fall kann der Einsatz mehrerer Subwoofer die Schwankungen erheblich reduzieren, indem sie einen effektiven Tonausgleich ermöglichen. Für einen möglichst satten Basssound sollten Sie einen weiteren Subwoofer aufstellen.
Flachbildfernseher bieten ein hochauflösendes Bild ohne die Wuchtigkeit früherer Technologie-Generationen – doch wie steht es um den Ton? Da Fernsehgeräte immer flacher werden, bleibt weniger Platz für eingebaute Lautsprecher. Selbst die besten Fernsehgeräte sollten mit einem externen Lautsprechersystem kombiniert werden. Nur so erhalten Sie den kraftvollen, raumfüllenden Klang, den Sie sich wünschen.
Surround-Sound ist eine beliebte Option, bei der mehrere Lautsprecher im Raum installiert werden. Als Alternative hierzu bieten Soundbars eine kompakte All-in-One-Lösung – oder zumindest fast alles in einem (auf den Subwoofer kommen wir gleich zurück). Achten Sie bei der Auswahl einer Soundbar auf technologische Möglichkeiten, wie beispielsweise die Verwendung von Soundbars mit smarten Funktionen oder von Soundbars mit Dolby Atmos®, die dem Klangbild eine zusätzliche Dimension verleihen.
Doch wohin mit dem Subwoofer? Die konkreten Schritte für das Anschließen eines Subwoofers an andere Geräte hängen vom Eingang (z. B. Smartphone oder Fernseher), den anderen Lautsprechern und dem Subwoofer-Modell ab. Beginnen Sie damit, den Subwoofer an eine Stromquelle anzuschließen, z. B. an eine Steckdose oder an den Stereoreceiver, wenn er kein Netzkabel hat.
Handelt es sich um einen herkömmlichen Subwoofer, können Sie als nächstes am Fernsehgerät nach den Anschlüssen für externe Audioquellen suchen. Diese sind oft mit „Out“, „Aux“, „RCA“ oder mit einem Bild von Kopfhörern gekennzeichnet. (Hinweis: Wenn der Fernseher nicht über diese Anschlüsse verfügt, ist möglicherweise ein Adapter erforderlich) Schließen Sie den Subwoofer mit dem entsprechenden Kabel an das Fernsehgerät an.
Alternativ können smarte Soundbar- und Subwoofer-Kombinationen auch mit einer App gekoppelt werden. In dem Fall erfolgt die Einrichtung weitgehend automatisch.
Okay, hier liegt das Problem. Wissenschaftliche Untersuchungen können zwar theoretisch die „perfekte“ Positionierung des Subwoofers ermitteln, doch in der Realität sind Home-Cinema-Systeme sehr individuell. Wo soll der Subwoofer also stehen? Letztendlich ist es ein Prozess des Ausprobierens. Ganz gleich, ob Forschende Computermodelle verwenden oder private Nutzer die „Subwoofer-Crawl“-Methode anwenden – die optimale Position ist keinesfalls in Stein gemeißelt. Musik und Kino sind letztendlich eine Kunst für sich. Egal, ob der Subwoofer in einer vorderen Ecke steht oder hinter dem Sofa platziert wird, das Entscheidende ist Ihre persönliche Vorliebe: Wie klingt das Gesamtbild des Systems für Sie? Zum ultimativen Kinoerlebnis gehört ein guter Bass, den die Zuschauer und Zuhörer hören und fühlen.